IKEK (Integriertes Kommunales Entwicklungs-Konzept) – Dorfbegehung am 17. Oktober und Dorfwerkstatt am 28. November 2016 in Langeneicke

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Liebe Jugendliche, Erwachsene und Senioren aus Langeneicke, Ermsinghausen und Mittelhausen,

also: Liebe Freundinnen und Förderer unserer Dorfgemeinschaft!

Die Stadt Geseke erarbeitet zur Zeit ein IKEK (Integriertes Kommunales Entwicklungs-Konzept) für alle Ortsteile.

Dieses IKEK ist wesentliche Voraussetzung für die Förderung von Maßnahmen zur Erhaltung und Gestaltung des dörflichen Charakters und zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der dörflichen Bevölkerung. Es besteht die Möglichkeit, die innerörtlichen Verkehrsverhältnisse im Zuge der Dorfentwicklung zu verbessern, Dorfplätze anzulegen oder umzugestalten sowie Begrünungen oder Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten im öffentlichen Bereich zu schaffen oder wiederherzustellen.

Es ist wichtig, dass wir uns als Dorfgemeinschaft Langeneicke/Ermsinghausen/Mittelhausen möglichst zahlreich von jung bis alt, aktiv und mit guten eigenen Ideen daran beteiligen!

Als erster Schritt ist eine Dorfbegehung geplant.

Diese startet am kommenden Montag, 17.10.16, 15:00 Uhr, ab dem Treffpunkt Kirchpark Langeneicke. Bitte Fahrrad oder zur Bildung von Fahrgemeinschaften Pkw mitbringen!

Zusammen mit Vertretern der Stadt, des Planungsbüros und möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern, Vereinsvertretern und auch Jugendlichen (es sind ja Ferien) wollen wir vor Ort Ideen sammeln, wie wir unsere Ortsteile Langeneicke, Ermsinghausen und Mittelhausen noch schöner und fitter für die Zukunft machen können.

Bisher ist angedacht, folgende Themen anzusprechen bzw. Lokalitäten zu besichtigen:

Dorffördernde Entwicklung auf Fläche der ehem. „Bäuerlichen“, Rad- und Fußweg nach Mittelhausen, „Naherholungsweg“ zwischen Bernhard-Meyer-Straße, Buschhofweg, Bruchstraße und Friedhof, Begegnungs-Grillplatz in Mittelhausen, Entwicklung in Ermsinghausen, dorftypische Gestaltung Kapellenplatz/Oberdorfstraße etc. Weitere Themen sind sehr erwünscht und können kurzfristig mit eingebaut werden.

Der zweite Schritt wird eine Dorfwerkstatt am 28.11.16, 19:30 Uhr, im Pfarrheim sein.

Darin werden die Vorschläge auf Realisierbarkeit überprüft und in der Dorfgemeinschaft diskutiert.

Da wir alle an einer weiteren positiven Entwicklung unserer Dorfgemeinschaft großes Interesse haben, wollen und müssen wir die Chancen, die so ein IKEK bietet, natürlich auch nutzen!

Ich freue mich auf Euer Mitmachen und verbleibe

Mit herzlichen Grüßen

Werner Lohn
Ortsvorsteher
Schützenstr. 24
Langeneicke
59590 Geseke
Tel. 02942/6244
Fax 02942/574690
post@werner-lohn.de

Enkel eines französischen Kriegsgefangenen auf Spurensuche in Langeneicke

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Olivier Brunel in der Gedenkstätte Stalag VI A Hemer mit den ausgemalten Taschentüchern von Marcel Warin (Vitrine) und Francis Dutang (Großvater von Olivier Brunel)

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Taschentuch von Francis Dutang (Großvater von Olivier Brunel)

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Hof Degener

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Am Samstag, 1. Oktober 2016 besuchte Olivier Brunel (Enkel des französischen Kriegsgefangenen Francis Dutang) in Begleitung von Régine (Tochter des französischen Kriegsgefangenen Marcel Warin) und ihrem Ehemann Karl-Heinz Hessling Langeneicke.

Nach einem Austausch erster Informationen im Pfarrheim begab man sich auf einen Dorfrundgang um die damalige Schlafstelle der Kriegsgefangenen (heutiger Westfalensaal der Gaststätte Meyer) und die landwirtschaftlichen Arbeitsstellen (u.a. Hof Schulte-Niermann, Degener, Kahr) zu besuchen.

Francis Dutang wurde wohl niemals in kriegerische Handlungen verwickelt, sondern kam sofort zu Beginn des Westfeldzugs der deutschen Wehrmacht (Blitzkrieg vom 10. Mai bis 25 Juni 1940) in deutsche Gefangenschaft und wurde bereits im August 1940 als landwirtschaftliche Arbeitskraft dem Hof Degener zugeteilt.

Régine und Karl-Heinz waren über die Jahrzehnte schon mehrmals in Langeneicke zu Besuch und sind dem Ort und insbesondere der Familie (Adam) Kahr sehr verbunden.

Jetzt unterstützen sie Olivier Brunel bei der Spurensuche. Olivier möchte so viel wie möglich über die Zeit seines Großvaters in Langeneicke erfahren. Natürlich hatte er auch das Original-Taschentuch seines Großvaters dabei.

Zur Erinnerung: Der Kriegsgefangene Jean Batriaud – von Beruf Maler – begann 1944 für alle zum Arbeitskommando 2623 in Langeneicke gehörenden ca. 50 Gefangenen ein Taschtuch mit der Landkarte von Frankreich und den Nachnamen der Kameraden anstatt der Ortsnamen auszumalen. Jedes Taschentuch ist ein Unikat und wohl immer noch im Besitz der jeweiligen Familien.

Nach dem Besuch war man sich einig, dass das nicht das letzte Wiedersehen war.

Régine sprach sofort eine Einladung für das nächste Jahr in die Gedenkstätte des Stalag VI A nach Hemer aus. Die Langeneicker werden gerne kommen!

Eine Überraschung hatte der Besuch auf dem Hof Kahr dann noch zu bieten! Michael Kahr präsentierte einen Brief der Familie Grangé (ebenfalls Kriegsgefangener im Arbeitskommando 2623 in Langeneicke) aus dem Städtchen Pau, Aquitanien, Frankreich. Für Régine Hessling ein weiteres Puzzleteil, welches hilft mehr Licht in die Geschichte der französischen Kriegsgefangenen in Langeneicke zu bringen.